KLEMMLEIM

Im Jahr 1929 brachte die Firma I.G.-Farben einen Harnstaff-Formaldehyd-Klebstoff  namens KAURIT-Leim auf den Markt. Dieser Klebstoff hatte gegenüber den zuvor verwendeten Kaseinklebstoffen den Vorteil, dass er wasserfester als diese war. Allerdings war eine sehr hohe Passgenauigkeit (Fugen 0,1 mm erforderlich, um einwandfreie Verklebungen zu erreichen, da bei dickeren Fugen die Gefahr des Schwindens und einer Versprödung der Fuge bestand.

Das brachte Hanns Klemm, der den Kauritleim als einzig zur Verfügung stehendem Leim für seine Teilschalenbauweise, verwendete  ständig unbefriedigende Ergebnisse, musste doch Kauritleim doch dünn aufgetragen werden.

Bau der Klemm KL105 nach dem Teilschalenverfahren. Beide Teile mussten dann mit Leim zusammengefügt werden.

Er fand eine Lösung für dieses Problem, indem er dem Klebstoff 10% bis 20% gemahlenes Bakelit zufügte. Dadurch wurde das Schwinden der Klebfuge stark reduziert und es konnten Klebfugendicken bis zu 2,5 mm ausgeführt werden. Klemm nannte diesen Klebstoff „Klemmleim“ Abhandlung der TH Stuttgart Mai 1938, und promovierte darüber mit einer Dissertation vom 21.10.1937 an der TH- Stuttgart zum Doktor-Ingenieur. Im Jahre 1943 wurde der Klemmleim patentiert, der noch bis 1998  als Kaurit-WHK-Leim in den Handel kam.

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